01 August 2022
Die meisten der Historischen Rosen haben ihre Blütezeit einmal im Jahr, in den Sommermonaten. Ei-ne Blüte im Herbst war in alter Zeit etwas ganz Besonderes und nur bei der Herbstdamaszener Rose (Quatre Saisons oder Rosa damascena ’Semperflorens’), die auch im Rosengarten steht, zu beobach-ten. Ende des 18. Jahrhunderts tauchte dann eine neue Rosengruppe auf, über deren Entstehung es ver-schiedene Vermutungen gibt. Duchess of Portland (Portlandica) wurde gegen 1790 in England be-schrieben, gelangte dann nach Frankreich und sollte den Beginn einer neuen Rosengruppe, der Port-land-Rosen, begründen. Es wird als sicher angenommen, dass sie eine Hybride aus der Herbstdamaszener-Rose und Rosa gal-lica ist. Sie hat große Ähnlichkeit mit der Apotheker-Rose und mit der Damaszener-Rose. Neu war, dass sie zuverlässig eine Blüte nach der anderen trieb und damit die Fähigkeit zu remontieren entwi-ckelt hatte. Im Herbst findet man an dem relativ niedrigen Strauch neben den halb gefüllten, leuchtend roten Blü-ten schöne, flaschenförmige Damaszener-Hagebutten. Allerdings ist es von Vorteil für die Nachblüte, wenn die Hagebutten im Sommer ausgeschnitten werden. Der relativ niedrige Strauch bildet gerne Ausläufer. Der Duft ähnelt dem der Damaszener-Rosen. Sie blühen in Büscheln, aber ihre Blüten sit-zen auf kurzen Stielen dicht über dem letzten Laubblatt. Diese charakteristische Eigenschaft führte da-zu, sie als neue Gruppe zu klassifizieren. Aus den Portlandrosen entstanden im Laufe der Zeit durch Einkreuzung der China-Rosen die Remon-tant-Hybriden, sie sind daher ein wichtiges Bindeglied zu den modernen Rosen. Im Rosengarten gibt es zwei Exemplare der ersten Portland-Rose in den zentralen Beeten. Der Belag des Wegekreuzes im Rosengarten wurde erneuert und ist jetzt für Rollator und Rollstuhl besser benutzbar. Außerdem wurde das Aussichtsfenster, das den Blick auf die Berge frei gibt ausge-schnitten. Wir danken dem Bauhof für seinen Einsatz.