Die Zimt-Rose

Rosa Majalis

Die zierliche Zimt-Rose blüht schon sehr früh im Jahr und hat daher wohl auch den Namen Mairose erhalten. Diese kleine Wildrose liebt es, in feuchten Regionen zu wachsen, vorzugsweise in Auenwäl-dern entlang von Flüssen. Sie besiedelt aber auch Felswände und Waldränder. Der Strauch wird etwa 1,5 m hoch und trägt rutenförmige, dünne, glänzend rotbraune Zweige. Daher dürfte der Name Zimt-Rose stammen. Da sie Ausläufer treibt, bildet sie oft dichte Gebüsche. Im Garten eignet sie sich zur Begrünung eines Gartenteichs oder Baches auf nährstoffreichem Boden in sonniger oder halbschatti-ger Lage.

Die Blüten sind eher klein und auffällig karminrot. Die scharlachroten etwa 1 cm dicken kugeligen Hagebutten erscheinen ab August und enthalten besonders viel Vitamin C. Im Rosengarten wächst die Zimt-Rose auf der linken Seite des Aussichtsfensters gegenüber der auch früh blühenden Bibernellro-se.

Foecundissima

Schon seit 1596 wird eine gefüllte Variante dieser Wildrose (’Foecundissima‘ oder Rosa majalis ’Plena‘) als Gartenrose kultiviert, weil gefüllte Rosen in dieser Zeit eine seltene Besonderheit waren. Sie wurde traditionell in Burggärten gepflanzt. Ihre sehr kleinen, angenehm duftenden Blüten, die wie kleine Nelken aussehen, wurden von Rittern und Edelfräulein als Brosche am Revers getragen. Man war der Meinung dass sie länger frisch blieben als die Blüten jeder anderen Rose. Ihr Vorkommen an Burghügeln weist noch auf ihre Beliebtheit hin.

Im Rosengarten steht Foecundissima im südöstlichen Beet und neben der ungefüllten Form am Aus-sichtsfenster. Beide Zimt-Rosen befanden sich jahrhundertelang in Gartenkultur.